3 Theoretisches Modell zur Analyse des Outsourcing der Beschaffung

3.1.4 Grundmodell und Hauptaussagen

Nach dem Grundmodell der Transaktionskostentheorie kann eine gegebene Transaktion unter den genannten Verhaltensannahmen um so effizienter organisiert und abgewickelt werden, je besser die Charakteristika des institutionellen Arrangements den sich aus den Dimensionen der abzuwickelnden Transaktion ergebenden Anforderungen entsprechen. 55
Abbildung 3 illustriert das der Transaktionskostentheorie zugrundeliegende Grundmodell.


Abb. 3: Grundmodell der Transaktionskostentheorie56


Aus dem Zusammenhang zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen ergibt sich die Hauptaussage der Transaktionskostentheorie: Der Markt stellt aufgrund seiner starken Anreize und der Wirksamkeit des Konkurrenzmechanismus, welcher opportunistisches Verhalten beschränkt und kostengünstige autonome Anpassungsprozesse ermöglicht, die vorteilhafteste Organisationsform dar, wenn Transaktionen nicht mit besonderer Unsicherheit oder transaktionsspezifischen Investitionen verbunden sind. 57
Mit zunehmenden transaktionsspezifischen Investitionen und zunehmender Unsicherheit werden zunächst langfristige, kontingente Verträge mit Sicherungsklauseln vorteilhaft.
Bei sehr hohem Ausmaß transaktionsspezifischer Investitionen wird die organisationsinterne Leistungserstellung bevorzugt.
"Je schwerer und teurer es wird, alle Kontingenzen der Austauschbeziehung in neoklassischen Verträgen zu berücksichtigen, und je grösser die potentiellen Gewinne sind, die die Transaktionspartner aufgrund von Unsicherheit und transaktionsspezifischen Investitionen aus opportunistischem Verhalten erzielen könnten, desto attraktiver wird es, das Gut oder die Leistung organisationsintern zu erstellen.
Insbesondere bei grosser Unsicherheit und hohen transaktionsspezifischen Investitionen stellt die organisationsinterne Leistungserstellung das relativ günstigste institutionelle Arrangement dar."58
Folgende Abbildung veranschaulicht den Kostenverlauf der drei institutionellen Arrangements in Abhängigkeit vom Ausmaß transaktionsspezifischer Investitionen unter Unsicherheit.59


Abb. 4: Kostenverlauf der verschiedenen institutionellen Arrangements in Abhängigkeit vom
Ausmaß transaktionsspezifischer Investitionen unter Unsicherheit.60


55Vgl. Ebers/Gotsch (1995), S. 218.
56Angelehnt an: Ebers/Gotsch (1995), S. 219.
57Vgl. Shelanski/Klein (1995), S. 337.
58Ebers/Gotsch (1995), S. 222 ff..
59 Vgl. Williamson (1991), S. 284.
60 Vgl. Williamson (1991), S. 284.


 


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